Die Geschichte der Tischtennis-Abteilung des TuS Oberkassel beginnt in der Nachkriegszeit - im Jahr 1952. Aus bescheidenen Anfängen entstand ein Verein mit überregionaler Bedeutung und großen sportlichen Erfolgen. Über die Jahre hatte die Mitgliedschaft im TuS und der Vereinssport immer auch eine große soziale Bedeutung: Der Verein stiftete Gemeinschaft und ermöglichte über die gemeinsamen Reisen Erfahrungen und Auslandsbegegnungen, die für den Einzelnen oder die Familie meist nicht zu verwirklichen waren.
Immer wieder taucht auf den Fotos oder in den Artikeln Klemens Hoffstadt als Vorsitzender und prägende Figur der Abteilung auf. Ihm ist über die Jahre der Aufstieg und das Wachstum zu danken, er hat mit unermüdlicher Energie für den Verein und den Tischtennissport gearbeitet.
Mit einem Kick auf das folgende Bild läßt sich die Galerie öffnen und durchblättern.
Hier ein Text zur Historie der Tischtennis-Abteilung aus der Festschrift zum 100-Jährigen Jubiläum des TuS Oberkassel (1996), auzugsweise
Am 25. Mai 1952 beantragten ehemalige Mitglieder des ,,TTC Grün-Weiß Oberkassel", der 1946 ins Leben gerufen worden war, sich aber 1950 wieder aufgelöst hatte, beim TuS-Vorstand die Gründung einer Tischtennis-Abteilung. Hinter diesen lnteressenten stand die seit 1945 in Bad Honnef bestehende TT-Abteilung des dortigen Wassersportvereins, der auch mehrere Oberkasseler angehörten. Die Vorstandssitzung des TuS, in der man diesem Antrag zustimmte, wurde zur Geburtsstunde der Tischtennis-Abteilung des TuS Oberkassel. Der geschlossene Übertritt der Honnefer Gruppe ermöglichte der neuen Tischtennis-Abteilung, die ihren Spielbetrieb zu Beginn der Saison 1952/53 mit 21 Herren und 8 Damen aufnahm, einen guten Start. Denn dadurch ersparte man sich den Weg durch die Kreisklassen und nahm auf Anhieb den freigewordenen Platz des WSV Honnef in der Bezirksklasse ein. Trotz dieser guten äußeren Voraussetzungen dauerte es aber einige Jahre, bis die ersten Erfolge erspielt werden konnten.
Den Grundstein zum Erfolg der TT-Abteilung legte die von Egon Waldhelm betreute Jugendmannschaft, die 1954/1955 ungeschlagen Bonner Kreismeister wurde und diesen Erfolg im folgenden Jahr wiederholen konnte. Sie wurde 1955/56 auch Bezirksmeister und errang in der Endrunde zur Westdeutschen Jugendmannschaftsmeisterschaft in Kaiserau einen hervorragenden 3. Platz. Durch den Einsatz der besten Jugendspieler erreichte die 1. Herrenmannschaft die Spielstärke, die erforderlich war, um die Bezirksklasse hinter sich zu lassen. ln der Saison 1957/58 wurde der Meistertitel und damit der Aufstieg zur Landesliga Mittelrhein errungen. Acht Spieler hatten Anteil an diesem Erfolg: Hans Koczy, Josef Schwalbach, Hans-Georg Tewes, Joachim von Wittgenstein, Peter Holbach, Wolfgang Gutzeit, Klemens Hoffstadt und Hans-Gerd Tüschen. Wie stark die damalige TT-Mannschaft war, bewiesen wenige Wochen später die Spiele um den Westdeutschen Mannschaftspokal. Sie schaffte den Einzug in die Endrunde. Erst in Duisburg-Ruhrort musste sich der TuS dem Endsieger PSV Grün-Weiß Dortmund mit 2:5 beugen.
Der 2. Herrenmannschaft gelang dreimal im Laufe von fast zwei Jahrzehnten der Aufstieg zur Bezirksklasse: 1957/58, 1960/61 und 1966/67. Die Spieler Peter Bous, Josef Schwalbach, Jürgen Beecker, Wolfgang Möller, Manfred Pützer, Dr. Wolfgang Radetzky und Wolfgang Brenne erreichten 1969/70 sogar den Aufstieg in die Landesliga.
Die 3. Herrenmannschaft hat sich im Laufe des hier besprochenen Zeitabschnittes zweimal den Weg in die Kreisliga erkämpft. In der Saison 1969/70 zeichneten hierfür Winfried Eickelkamp, Klemens Hoffstadt, Christian Mittler, Walter Vogels, Hans Lepper und Hans Eickelkamp verantwortlich. Diese Erfolge blieben nicht ohne Auswirkungen auf den Tischtennissport im TuS, denn 1969 konnte eine 4. Mannschaft gemeldet werden. Die Erfolgsserie dieser Mannschaften endete erst Anfang der 1980er Jahre.
Trotz herausragender Erfolge der Herrenteams muss man in der Erfolgsskala der TUS-Tischtennis-Abteilung an erster Stelle die 1. Damenmannschaft nennen, die seit 1958, bis auf wenige Jahre, stets in den Verbandsklassen des Westdeutschen Tischtennis Verbandes mitmischte. Zwei Jahre nach dem Sprung in die Landesliga war ihr 1961 der Aufstieg in die Verbandsliga geglückt. Zu dem damaligen Spielerkreis in dieser Mannschaft gehörten Rosemarie Louis, Gitta Armgard, Lilli Heinrichs, Evelin Gutzeit, Uschi Engels, Marianne Hoffstadt, Cläre Röns und Wiltrud Orthen. ln den folgenden Jahren spielten auch Kläre Heinemann, Ursula Fourne und zeitweise noch Luise Stober, lrmi Hartwig, Gitti Lieder und Ursula Gross. Sie war damals die einzige Damenmannschaft des Bonner Raumes in dieser hohen Klasse. Obwohl Tabellenvierte, mussten die Damen 1965 auf die weitere Zugehörigkeit zur Verbandsliga verzichten. Von den sechs Stammspielerinnen der damals so erfolgreichen Mannschaft fielen fünf aus. Die Gründe waren: sie heirateten, verzogen oder erwarteten Nachwuchs. Das war das Ende einer Epoche.
Gleich zweimal glückte Jahre später der Aufstieg in die Damen-Oberliga: 1988 in der Besetzung Uschi Schwippert, Gitta Halfen, Kläre Smurawa, Christa Penin und Rita Fortmann und dann wieder 1994 mit Uschi Schwippert, Sabine Hasbach, Anja Heger, Christa Penin und Kläre Smurawa. Dass diese hohe Spielklasse nicht gehalten werden konnte, hatte unterschiedliche Gründe. Während 1988/89 die Spielstärke nicht ausreichte, um hier zu bestehen, lag es 1994/95 ausschließlich an der Reduzierung der Verbands-Spielklassen von zwölf auf zehn Mannschaften, wobei Krankheiten und Umstellungsschwierigkeiten ein übriges taten.
Ebenfalls waren es die TUS-Damen, die gleich zweimal Westdeutscher Pokalmeister wurden: 1972 in der Damen-Landesliga, als Gisela Möller, Margret Heger, Kläre Smurawa und Gitti Beecker durch einen 5:4 Finalsieg gegen den BNTV Langenberg siegreich blieben und 1994 in der Damen-Verbandsliga, als sich Uschi Schwippert, Sabine Hasbach und Anja Heger durch ein souveränes 5:0 gegen den SSV Union Hagen den Cup sicherten.
Die Damen hatten auch bei den unteren Mannschaften, die zwischen 1971 und 1996 für den TUS Meisterschaftsspiele bestritten, ein klares Plus aufzuweisen. Zwar konnte die Zweite den in den 70er Jahren erkämpften Aufstieg zur Landesliga auf Dauer nicht halten, doch spielte sie immerhin wieder in der Bezirksliga, wo sie im Spitzenfeld mitmischte. Auch die Drittvertretung der Damen, die im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neu aufgebaut werden musste, ließ sich durch Rückschläge, bedingt durch Ausscheiden von Spielerinnen, nicht beirren.
Weit über die Grenzen unseres Heimatgebietes hinaus hat die Tischtennis-Abteilung des TUS durch ihre Auslandsreisen auf sich aufmerksam gemacht. Im Jubiläumsjahr 1996 stand bereits die 66. Reise auf dem Programm. Fast alle europäischen Staaten wurden bereist und mit Tunesien und Marokko besuchte man sogar zwei nordafrikanische Länder. Bei allen Reisen wurde natürlich Tischtennis gespielt, oft mit drei oder vier Mannschaften.
Ein Wettbewerb muss noch erwähnt werden, bei dem sich die TT-Truppe des TUS stets hervorragend geschlagen hat: die Siebengebirgsmeisterschaften. Seit 1954 nahm der TUS Oberkassel hier eine dominierende Stellung ein. Bis zum Jahr 1970 gingen fast alle Titel der Hauptklasse nach Oberkassel.