
Illustration: Susanne Kress
Tischtennis ist ein toller Breitensport für jedermann. Viele haben eine Tischtennisplatte im Keller oder im Garten stehen und in der Freizeit schon mal den Schläger geschwungen - der Einstieg ist also leicht. Im Verein findet man neue Spielpartner und in der Sporthalle das richtige Umfeld mit gutem Material, viel Platz und der Möglichkeit durch Tipps und Anregungen sein Spiel zu verbessern.
Tischtennis ist eine der wenigen Bewegungssportarten, die man auch bis in ein hohes Alter oder bei eingeschränkter Beweglichkeit betreiben kann. Viele Tischtennisspieler betreiben den Sport noch mit siebzig oder gar achtzig Jahren auf beachtlichem Niveau.
Aus den beiden oben genannten Motivationen hat der TuS in den Jahren nach Corona eine ganze Reihe neuer Spielerinnen und Spieler gewonnen, die gerne ein- oder zweimal pro Woche trainieren und auch ab und zu einmal in der untersten Spielklasse bei einem Wettkampf dabei sind. Einige davon haben wir nachfolgend porträtiert:
Sabine
In meiner Kindheit und Jugend spielte ich Tischtennis in einem kleinen Dorfverein etwa
30 km südlich von Bonn. Damals war das für Mädchen die einzige Möglichkeit des
Vereinssports, da es nicht üblich war, dass Eltern ihre Kinder „nur“ wegen des Sports
regelmäßig herumkutschierten. Ich fand allerdings großen Spaß daran und trainierte
später als junge Erwachsene die Kinder. Dann zog ich wegen des Studiums nach
Aachen und blieb dort fast 30 Jahre. In meiner gesamten Aachener Zeit ruhte mein
Tischtennisschläger – es ergab sich einfach nicht, keine Zeit, andere Dinge waren
wichtiger…

Nach meiner Rückkehr ins Rheinland suchte ich nach einer regelmäßigen sportlichen
Betätigung und natürlich war Tischtennis im Focus. Aber ich hatte das Problem, dass es
nur in wenigen Vereinen überhaupt Damenmannschaften gibt, und wenn es sie gibt,
spielen sie in höheren Leistungsklassen. Und auf Leistungsdruck war ich nicht aus
(wenn ich mit über 50 überhaupt eine Chance gehabt hätte). Dass ich nach über 30 Jahren beim TUS Oberkassel wieder mit dem aktiven Vereinssport begonnen habe, verdanke ich einem Zufall: Eine Freundin wohnt in der Nähe der Halle und nutzt das Kursprogramm des TUS. Als sie von meiner Suche erfuhr, schlug sie vor, es in Oberkassel zu versuchen, obwohl dort auch keine Frauenmannschaft existierte. Wir wurden freundlich aufgenommen und nach kurzer Zeit entstand die Idee, eine gemischte Hobbymannschaft zu gründen, in der der Spaß am Spielen im Vordergrund steht.
Offenbar war dies genau der richtige Weg, denn die Hobbymannschaft vergrößerte sich
rasch und wurde immer bunter. Alter, Lebenssituation, Trainingsstand und
Leistungswillen sind völlig unterschiedlich und jeder kann „einfach so spielen“ oder auch systematisch trainieren. Also bin ich gerne geblieben, obwohl ich im Bonner Norden wohne und weite Wege zum Training in Kauf nehmen muss. Es sind sehr nette Kontakte entstanden und ich fühle mich sehr wohl, egal wen ich in der Halle antreffe.
Christiane
In meiner Jugend habe ich bereits Tischtennis gespielt und den Sport immer sehr gemocht.
Der Wunsch, irgendwann wieder anzufangen, war schon länger da, ließ sich jedoch aufgrund von Studium und Arbeit über einen längeren Zeitraum nicht realisieren. Als es
beruflich besser passte, gaben schließlich meine Kollegen den entscheidenden Anstoß:
Bei einer Partie Tischtennis auf der Arbeit entfachten sie meine alte Begeisterung neu.
Daraufhin machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Verein und stieß auf
den TuS Oberkassel. Besonders überzeugt hat mich die Hobbymannschaft, bei der der Spaß am gemeinsamen Spiel und Training im Vordergrund steht, nicht der reine Leistungsgedanke.

Dadurch lässt sich Tischtennis für mich entspannt als Hobby betreiben. Im Verein wurde ich von Anfang an sehr herzlich aufgenommen und integriert, sodass ich schnell wieder Freude am Tischtennis gefunden habe.
Michael
In einer Rehaphase vor zwei Jahren habe ich nach über 50 Jahren wieder Tischtennis gespielt und war sofort begeistert. Mit 12 oder 13 Jahren war ich Mitglied beim TUS Oberkassel in der Tischtennisabteilung. Eine Zeit lang habe ich noch in meiner damaligen Firma Tischtennis gespielt, bevor der Fußball dann über viele Jahre regierte.
Durch einen guten alten Freund (Abteilung Ballsport ) habe ich wieder den Weg zum TuS Oberkassel gefunden. Ich bin froh, diesen Schritt gemacht zu haben. Es sind alles super nette Menschen, mit denen ich es dort zu tun habe.

Cristoph

Tischtennis begleitet mich eigentlich seit meiner Kindheit. Wir hatten eine Platte im Keller stehen, und mit 10 Jahren ging ich mit einem Freund in einen TT-Verein. In den nächsten 4 Jahren spielte ich fast täglich und erfolgreich für den Verein.
Dann kamen die Pubertät und eine sehr lange Pause…. Kurz vor meinem Ruhestand nahm ich meinen alten Schläger aus einer Kiste wieder in die Hand. Das Gummi war in fast 50 Jahren ganz hart geworden und die Bälle flogen sonst wohin.
Ich kaufte mir einen neuen Schläger und spielte mit meinen alten Arbeitskollegen hobbymäßig am Freitag Nachmittag in einer Betriebsmannschaft. Die alten Reflexe kamen langsam wieder. Der Ruhestand gab mir genug Zeit (und die Notwendigkeit) für mehr Bewegung und mehr Sport. Ich meldete mich in einem Fitness-Studio an und trainierte irgendwann in einem T-Shirt, das ich von einem TT-Wochenende mitgenommen hatte. Der Trainer im Fitness-Studio sprach mich an, und so begann meine Karriere beim TUS Oberkassel! Es stellte sich nämlich heraus, dass Celest, der Trainer im Fitness-Studio, auch ein Jugendtrainer des Vereins ist!
So haben wir uns ein paar Mal beim TUS Oberkassel zum Training getroffen. Natürlich spielt er viel besser als ich, aber es machte mir von Beginn an große Freude.
Was mich sehr beeindruckt hat, ist die große Offenheit und Freundlichkeit, mit der wirklich jede und jeder auf mich zugegangen ist. Seit Herbst 2024 spiele ich nun im Verein, und in der Hobby-Mannschaft habe ich richtig nette Mitspielerinnen und Mitspieler gefunden.
Beim Tischtennis vergesse ich alles andere und konzentriere mich total auf den kleinen weißen Ball und wie ich ihn am besten auf der Platte platziere.
Mein Orthopäde sagt, ich solle, so lange es irgend geht, weiter Tischtennis spielen! Etwas Besseres könnte ich für meinen Körper gar nicht machen! Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Koordination, Ausdauer, Teamgeist, Freude – alles dabei!
So freue ich mich auf die nächsten Jahre beim TUS Oberkassel und bin gespannt auf die nächste Saison….
Tischtennis ist integrativ. In unseren Vereinen ist eine Vielzahl von Spielern aus aller Herren Länder aktiv und findet so Anschluss an die sozialen Strukturen in der neuen Heimat. Der Verband unterstützt dies durch eigene Programme.